
Private Markets: Rendite, Diversifizierung und Nachhaltigkeit
In einem Umfeld anhaltend starker Inflation und steigender Zinsen scheint Private Debt insbesondere dadurch attraktiv, dass die Anlageklasse zu variablen und nicht zu festen Zinssätzen neigt. Somit steht das Kreditrisiko und nicht das Zinsrisiko für Private-Debt-Anleger an erster Stelle. Trotzdem: Risiken sind vorhanden, und im aktuellen Umfeld müssen Anleger jedes Engagement, bei dem Rohstoffpreise eine Rolle spielen, sehr genau beobachten.
Das Wachstum ist derzeit besonders attraktiv, da die Anzahl der Aktivitäten im Bereich Fusionen und Übernahmen sprunghaft angestiegen ist und den Finanzierungsbedarf anheizt. Dies gilt insbesondere für Unternehmen mit kleiner bis mittlerer Marktkapitalisierung, die traditionelle Kreditgeber tendenziell weniger berücksichtigen. Hinzu kommt, dass der Bedarf an Infrastruktur im Zusammenhang mit der Energie- und Digitalwende enorm hoch ist. Dadurch lassen sich Private Assets gezielt auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG) ausrichten.
Steigende Zinsen stellen für CRE Debt keine Gefahr dar, da die Darlehen an die Änderungen des Leitzinses gebunden sind und entsprechend angepasst werden. Außerdem haben sie wie andere hypothekenähnliche Papiere eine Zinsuntergrenze von null Prozent. Negative Renditen sind hier also ausgeschlossen, bei vielen öffentlich gehandelten Papieren aber Realität – hier wird deutlich, wie die Illiquiditätsprämie von CRE-Darlehen sich auszahlen kann.
Gewerbeimmobiliendarlehen sind zudem vollständig besichert – eine besondere Stärke von Investitionen in Gebäude. Dennoch sind sie nicht für alle Investoren geeignet, da ihre Laufzeiten in der Regel zehn Jahre betragen.
Zunächst ist hier die Größe des CRE-Debt-Marktes zu nennen, der alleine in Europa rund 1,2 Billionen Euro ausmacht und ein jährliches Finanzierungsvolumen von rund 200 Milliarden Euro umfasst1. Es gibt also reichlich Chancen in unterschiedlichen Regionen und Sektoren. Die Immobilien sind unterschiedlich groß, und sind verschiedenen Rechtsordnungen und Branchen zuzuordnen – die Einnahmen sind also breit gestreut.
Zudem bietet die Wahl des relativ höchsten Wertes eine Möglichkeit, das Renditepotenzial zu diversifizieren und zu verbessern. Wenn Kreditgeber ein Darlehen für ein Unternehmen oder ein Infrastrukturprojekt bereitstellen, können sie den Teil der Kapitalstruktur auswählen, der ihnen aus Risiko-Rendite-Sicht am attraktivsten erscheint – zum Beispiel Junior Debt, ein schnell wachsendes Segment mit hohem Relative-Value-Potenzial.
Der Trend in der Logistikbranche ist mehr als eine Modeerscheinung. Er dürfte von der fortschreitenden Umstrukturierung des Einzelhandels profitieren, wo eine Vielzahl von Waren immer schneller von einem Ort zum anderen gelangen müssen. Andererseits zeigt der kometenhafte Wertzuwachs im Logistiksektor auch, dass bei der Auswahl der zu finanzierenden Projekte Vorsicht geboten ist. Es braucht eine vollständige Risikobewertung und umfassende Due-Diligence-Prozesse, die nicht nur die Gebäude, sondern auch die Eigentümer und die potenziellen Mieter einbeziehen. Darüber hinaus können Vereinbarungen, die darauf zielen, Ertragseinbußen durch Kreditnehmer oder indirekt durch Mieter zu mindern, Darlehen weiter stärken. Insgesamt können Gewerbeimmobiliendarlehen als solides und defensives Anlageinstrument gelten.
Angesichts der Notwendigkeit, den Gebäudebestand rasch umzugestalten, kann eine Ausrichtung auf Nachhaltigkeit auch als Instrument dienen, um Projekte auszuwählen, die qualitativ hochwertiger sind und mehr Sicherheit bieten.
Natürlich lassen sich nicht alle Chancen über einen Kamm scheren, und einige sind werthaltiger als andere – insbesondere mit Blick auf Nachhaltigkeit –, daher ist die Beschaffung wichtig.
Das Team von BNP Paribas Asset Management legt Wert darauf, jeden potenziellen Kreditnehmer gründlich zu prüfen und den Netto-Umweltbeitrag aller Projekte zu messen, um festzustellen, ob sie für eine Investition infrage kommen. Dies erfordert erhebliche Ressourcen und einen auf jedes Projekt abgestimmten Ansatz. Dies kann zwar im Vergleich zu Investitionen in börsennotierte Unternehmen, die regelmäßigen Offenlegungsverpflichtungen unterliegen, ein arbeitsintensiver Prozess sein. Aus unserer Sicht ist es aber der beste Weg, um Kreditnehmer mit gutem Nachhaltigkeitsprofilen zu identifizieren und gleichzeitig das Kreditrisiko auf einem überschaubaren Niveau zu halten.
Auf diese Weise unterstützen wir unsere Kunden dabei, mit ihrem Kapital eine nachhaltigere Zukunft aufzubauen.